Längst ist das Badezimmer weit mehr als die rein aufs Praktische ausgelegte und vollgeflieste Nasszelle. Es ist ein vollwertiger Raum, in dem sich Nutzen und ansprechende Optik verbinden sollen, um eine gemütliche Wohlfühl-Oase in den eigenen vier Wänden zu schaffen.
Dementsprechend greifen immer mehr Menschen zum bewährten Naturmaterial Holz, wenn sie ihr Badezimmer einrichten. Ob einzelne Badmöbel aus Holz, Waschtisch mit Holzplatte oder direkt als Massivholzboden, kaum ein anderer Werkstoff steht derart sinnbildlich für wohlige Gemütlichkeit wie das Naturprodukt Holz.
Allerdings gibt es bei der Verwendung von Holz im Badezimmer einige grundlegende Dinge zu beachten. Wir beantworten daher die wichtigsten Fragen zu Badmöbeln aus Holz und zeigen, wie Sie lange Freude an Massivholzmöbeln und Holzelementen im Bad haben.
Wohnlich-warme Optik samt antibakterieller Wirkung – Der Trend Holz im Bad
Naturbelassenes Holz mit seiner sichtbaren Maserung sorgt problemlos für eine warme und heimelige Atmosphäre und vor allem, wenn es darum geht, kleine Räume einzurichten, lässt sich mit Holzmöbeln im Handumdrehen Gemütlichkeit schaffen. Seit der Umdeutung des Bads zum heimischen Spa-Bereich ist Holz auch aus unsren Badezimmern nicht mehr wegzudenken – ob als Badschrank, Bodenbelag oder Deko-Element. Schließlich sieht Holz nicht nur chic aus, sondern bietet zudem schier unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Verschiedene Holzarten in unterschiedlichen Farben und Maserungen lassen sich perfekt mit Edelstahl, Glas, Keramik, Granit oder Marmor kombinieren und ermöglichen so nahezu jeden Einrichtungsstil, vom schnörkellosen modernen Design bis zum rustikalen Landhausstil.
Doch Holz sieht nicht nur gut aus, sondern besticht auch mit inneren Werten. So wirkt sich offenporiges Holz positiv auf das Raumklima aus, hat eine antistatische Oberfläche, wodurch nicht jedes Staubkörnchen sofort angezogen wird und ist vor allem entgegen gängiger Klischees auch aus hygienischen Gesichtspunkten betrachtet überzeugend. Untersuchungen der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft und des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik haben nachgewiesen, dass verschiedene Holzarten wie Kiefer, Eiche und Lärche sowohl an ihre Oberfläche als auch im Inneren Bakterien aufnehmen und abtöten.
Doch ungeachtet seiner antibakteriellen Wirkung sorgt Holz im Badezimmer im ersten Moment meist für kritische Blicke. Geht das wirklich gut angesichts der Luftfeuchtigkeit? Bedenkt man, dass Holz jedoch traditionell für Fenster oder Türen verwendet und dort allen Witterungsbedingungen ausgesetzt wird und seit Jahrhunderten im Bootsbau Verwendung findet, sollte eigentlich offensichtlich sein, dass Badmöbel aus Holz kein Problem sein sollten – vorausgesetzt man verwendet das passende Holz.
Welche Holzart ist im Badezimmer richtig aufgehoben?
Bei der Auswahl der Holzart für Ihre Badezimmereinrichtung gilt grundsätzlich: Weichholz hat im Badezimmer nichts verloren, quellarmes Hartholz ist dort hingegen perfekt aufgehoben.Damit stehen einem eine ganze Palette unterschiedlichster Hölzer zur Auswahl, bei der man als einzige Regel beachten sollte, sich für eine einzige Holzart im Raum zu entscheiden.Andernfalls wirkt es schnell unruhig und zusammengewürfelt. Davon abgesehen entscheidet letztendlich der persönliche Geschmack: Besonders beliebt sind aktuell dunkle Hölzer wie Mahagoni, Nussbaum oder Teak. Tropenhölzer bestechen durch eine elegante Note. Heimische Hölzer wie Eiche verstrahlen hingegen eine eher klassische Gemütlichkeit. Wachsender Beliebtheit erfreut sich als Holz für Badmöbel seit einiger Zeit auch Bambus.
Solide Holzarten für Badezimmermöbel sind: Eiche, Buche, Erle, Ahorn, Mahagoni, Kirschbaum, Makassar, Nussbaum, Esche, Teak, Wenge, Douglasie und Lärche. Vorsichtig sein sollte man hingegen bei roten Tropenhölzern wie Verbau oder Jatoba. Diese können bei Feuchtigkeit abfärben. Auch Nadelhölzer sind für das Badezimmer generell wenig geeignet.
Abgesehen von einer entsprechend quellarmen und robusten Holzart ist auch die Oberflächenbehandlung des Holzes von entscheidender Bedeutung, damit keine Feuchtigkeit dauerhaft in das Holz einzieht. Hier empfehlen Experten vor allem auf Badezimmermöbel aus geöltem Holz zu setzen. Da sich Holz bei schwankenden Temperaturen, wie sie im Badezimmer üblich sind, immer wieder minimal verzieht, können bei lackierten Oberflächen Haarrisse entstehen, durch die Feuchtigkeit eindringen kann, die sich dann im Inneren sammelt. Hartwachsöl bildet hingegen keine starre Schicht, sondern zieht direkt in die Holzoberfläche ein. Zudem kann die Schutzschicht immer wieder aufgefrischt werden.
So haben Sie lange Freude an Ihren Holzmöbeln im Badezimmer
Damit das Holz nicht zu viel Feuchtigkeit zieht, gilt es zuallererst, eine intakte Oberfläche zu erhalten. Sollten doch einmal Beschädigungen oder tiefere Kratzer in den Badmöbeln entstehen, sollte die Oberfläche schnellstmöglich wieder versiegelt werden. Davon abgesehen sind Badmöbel aus Holz überaus pflegeleicht, sodass einige wenige Grundregeln ausreichen, um möglichst lange Freude an ihnen zu haben:
- Nicht über längere Zeit Wasser auf Holzflächen „stehen lassen“. Kurzfristig einwirkendes Spritzwasser und erhöhte Luftfeuchtigkeit sind hingegen kein Problem: Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie auch wieder ab, was zu einem angenehmen Raumklima beiträgt.
- Grundsätzlich sollten Badezimmer regelmäßig und ausreichend gelüftet werden, sonst droht massive Schimmelgefahr – und zwar nicht nur bei Holzmöbeln.
- Badezimmermöbel aus Holz lassen sich meist schon mit lauwarmem Wasser und einem sauberen Tuch reinigen. Bei hartnäckigen Flecken kann auch ein nichtätzender Haushaltsreiniger verwendet werden.
- Alkohole und Chemikalien sollten nicht mit dem Holz in Berührung kommen, da sie die Oberfläche dauerhaft angreifen. Das gilt nicht nur für „scharfe“ Reiniger, sondern auch für Kosmetika, acetonhaltige Nagellackentferner und Parfüms. Sollte doch einmal ein Tropfen auf der Holzoberfläche landen, reicht bei schnellem Handeln aber auch: Einfach sofort abwischen.




