Seit einigen Jahren finden Möbel aus Massivholz wieder Eingang in aktuelle Wohntrends und werden von trend- und naturbewussten Menschen mit Begeisterung aufgenommen. In vielen Köpfen allerdings herrscht immer noch eine vage Abneigung gegen Möbel aus Massivholz vor, denn allein das Wort beschwört Visionen von sperrigen, dunklen Holzmöbeln aus Großmutters Zeiten herauf – dabei sind moderne Massivholzmöbel weder zwingend dunkel noch klobig, und bieten in einem modernen, nachhaltigen Wohnumfeld zahlreiche Vorteile. Wir haben für Sie zusammengestellt, was Massivholzmöbel so besonders macht.
Warum Massivholz-Möbel?
Gründe für Massivholzmöbel gibt es viele. Kurz zusammengefasst, springen vor allem drei Punkte ins Auge, die uns von modernen Möbeln aus Massivholz überzeugen:
- Massivholzmöbel fühlen sich fantastisch an, denn sie bestehen aus Vollholz und sind nicht furniert.
- Sie sind strapazierfähig und recycelbar.
- Sie übernehmen die Eigenschaften des Naturmaterials Holz und begünstigen ein gesundes Raumklima.
Vor allem diejenigen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen, kommen an Massivholzmöbeln kaum vorbei. Möbel aus Massivholz werden aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt. Viele Designer und Hersteller konzentrieren sich dabei auf ressourcenschonende, natürliche Produktionsverfahren, die wenig Energie kosten und auf Giftstoffe oder künstlich erzeugte Komponenten verzichten. Darüber hinaus speichert das Holz CO2, also Kohlenstoffdioxid, das schädlich für die Erdatmosphäre ist. Möbel aus Massivholz wirken also indirekt dem Treibhauseffekt entgegen.
Was bedeutet eigentlich „massiv“?
Der Begriff Massivholz ist irreführend. „Massiv“ bedeutet nämlich keineswegs, dass Möbel aus massivem Holz massiv im Sinne von „schwer“ oder „klobig“ sein müssen. Ganz im Gegenteil können Massivholzmöbel elegant, ja fast schon filigran sein. Im Bezug auf die Herstellung der Möbelstücke bedeutet „massiv“ vielmehr, dass die Möbel aus Vollholz bestehen – sie werden aus reinen, wertvollen Holzbrettern hergestellt, die in der Regel miteinander verleimt werden.
Als günstige Alternative dazu gibt es auch furnierte Möbel, die aus weniger wertvollem Holz bestehen: Hier wird eine Trägerplatte, die beispielsweise aus Pressspan oder MDF bestehen kann, mit einer dünnen Schicht wertvolleren Holzes belegt – ein Furnier ist also lediglich eine dünne Oberflächenbeschichtung, die jedoch nichts über die Qualität des gesamten Möbelstücks aussagt.
Weil Massivholzmöbel aus echten Holzbrettern gefertigt werden, besitzen sie im Gegensatz zu furnierten Möbeln eine natürliche Oberflächenbeschaffenheit, die sich hervorragend anfühlt und für ein naturbelassenes, nachhaltiges Wohngefühl sorgt. Auch besteht nicht die Gefahr, dass sich die aufgesetzte Oberfläche, das Furnier, von der darunterliegenden Trägerplatte löst. Massivholzmöbel sind als vollständig natürliches Produkt natürlich teurer als Furniermöbel, dafür aber auch deutlich stabiler und haltbarer, womit sich ein teureres, aber langlebiges Produkt schnell auszahlen kann. Kratzer, Dellen oder Absplitterungen lassen sich in einem furnierten Möbelstück kaum verstecken, Möbel aus Massivholz lassen sich dagegen mit ein bisschen Arbeitseinsatz wieder gerade schleifen – und sehen danach aus wie neu.
Natürliches Material für ein natürliches Wohngefühl
Wird natürliches Holz für die Herstellung von Möbeln verwendet, bringt das Material eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Nicht nur fühlt sich zum Beispiel eine Landhausküche aus Massivholz deutlich wertiger an als eine Küche aus furniertem oder kunststoffbeschichtetem Material, das Holz behält zudem seine positiven, naturgegebenen Eigenschaften.
Weil das Holz naturbelassen ist, ist es atmungsaktiv. Möbel aus massivem Holz nehmen durch die Poren in der Oberfläche Feuchtigkeit aus der Luft auf und speichern sie. Wird die Luftfeuchte im Raum wieder geringer, gibt das Holz sie wieder ab – ein Esstisch oder ein Kleiderschrank aus Massivholz wirken sich also regulierend auf das Raumklima aus.
Ein weiterer Vorteil des Materials, das auf künstliche Stoffe verzichtet, sind seine antibakterielle Wirkung sowie die Abwesenheit elektrostatischer Eigenschaften. Letzteres sorgt dafür, dass elektrostatisch aufgeladener Staub weniger schnell in die Luft gelangt. Und auch in Sachen Nachhaltigkeit gehören Massivholzmöbel zu den klaren Gewinnern unter modernen Einrichtungsgegenständen: Die Holzmöbel bestehen aus hochwertigem Naturholz und sind in der Regel vollständig recycelbar – von eventuellen Polsterungen einmal abgesehen.
Die Vorteile von Massivholzmöbeln im Überblick:
- naturbelassenes, natürlich verarbeitetes Material
- hochwertige Oberflächenbeschaffenheit
- atmungsaktive Eigenschaften
- helfen bei der Regulierung des Luftfeuchtegehalts
- antibakteriell
- keine elektrostatische Aufladung
- recycelbar
Pflege für Möbel aus Massivholz damit Sie lange Freude daran haben
Auch aus Sicht der Nutzung verfügen Massivholzmöbel über einige praktische Eigenschaften. Küchenmöbel, ein Bett oder ein Couchtisch sind in erster Linie Gegenstände, die genutzt werden wollen – dass sie grundsätzlich unempfindlich und pflegeleicht sind, kommt Möbeln aus Massivholz zugute. Allerdings bleibt Massivholz nur dann schön, wenn seine Oberfläche geschützt und regelmäßig gepflegt wird.
Eine beliebte Oberflächenbehandlung ist das Ölen. Ein geöltes Möbelstück aus Massivholz bietet den Vorteil, dass seine Poren weiterhin offenbleiben und das Holz seine Atmungsaktivität behält. Das Öl schützt die Oberfläche vor dem Eindringen von übermäßig viel Feuchtigkeit oder Fett, allerdings muss sie regelmäßig nachbehandelt werden, um dauerhaft schön zu bleiben.
Alternativ können Massivholzmöbel mit einem Wachs oder einer Ölwachsmischung eingerieben werden. Eine solche Pflege besteht z. B. aus Bienenwachs oder einer Wachs-Öl-Verbindung mit Leinöl oder einem anderen Öl. Die Behandlung bietet einen höheren Schutz vor Fett, Feuchtigkeit und Abnutzung als das Ölen, schränkt allerdings die Atmungsaktivität sowie die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften des Holzes ein, weil das Wachs die Poren verschließen kann. Je höher der Wachsanteil in der Pflege ausfällt, desto mehr glänzt die Holzoberfläche, während Öl für eine weitgehend matte, natürliche Oberflächenbeschaffenheit sorgt.
Die dritte Variante, Massivholzmöbel vor Abrieb oder Flecken zu schützen, ist eine Lackierung. Sowohl Klarlack als auch Buntlack kommen je nach Vorliebe und Einrichtungsstil in Frage, um Massivholzmöbel zu bearbeiten und unempfindlich zu machen. Weil die Lackierung die Oberfläche aber dauerhaft versiegelt und damit jegliche Poren im Holz verschließt, verliert ein Möbelstück aus Massivholz mit einer lackierten Oberfläche seine atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften vollständig. Ein Vorteil dieser Behandlung besteht darin, dass in der Regel eine einmalige Lackierung genügt, um das Möbelstück langfristig zu schützen. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass lackierte Oberflächen viel anfälliger für Kratzer sind. Außerdem sollte man mit Flüssigkeiten aufpassen. Bereits durch einen sehr kleinen, mit bloßem Auge nicht sichtbaren Riss im Lack, kann Feuchtigkeit unter den Lack eindringen und es entstehen unschöne Flecken, die nur durch ein Abschleifen und neues Lackieren der Oberfläche ausgebessert werden können.
Tipps für die tägliche Pflege und Reinigung von Massivholzmöbeln
Für die tägliche Reinigung empfehlen sich nebelfeuchte Tücher oder Lappen ohne herkömmliche Reinigungsmittel. Insbesondere Holzoberflächen, die mit Öl, Wachs oder Lack behandelt wurden, lassen sich auf diese Weise leicht reinigen. Reinigungsmittel wie Spülmittel oder Allzweckreiniger können der Oberfläche schaden, weshalb stattdessen Neutralseife oder ein spezieller Holzreiniger verwendet werden sollte. Auch auf Mikrofasertücher sollte, zumindest bei geölten Oberflächen, verzichtet werden.
Bleibt eine Restfeuchtigkeit auf dem Holz, kann diese mit einem trockenen Tuch, zum Beispiel einem Küchenhandtuch, aufgenommen werden. Verschüttete Flüssigkeiten sollten, je niedriger der Schutz der Oberfläche ist, schnell mit einem Tuch aufgenommen werden, damit sie nicht in das Holz gelangen und für ein Aufquellen der Oberfläche sorgen können.
Auch der Aufstellort ist bei Massivholzmöbel von großer Bedeutung. Stehen Massivholzmöbel neben der Heizung, dem Kamin oder einer anderen Wärmequelle, so besteht die Gefahr, dass das Holz zu trocken wird und sich verzieht oder gar bricht. Sind die Möbel ständig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so kann sich die Farbe je nach Holzart verändern – in der Regel dunkeln die Hölzer dann nach.
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