Sich nach einem bestimmten Wohnstil einzurichten, kann viele Vorteile haben. In erster Linie verleiht es dem eigenen Zuhause jedoch einen roten Faden, der die idealen Voraussetzungen für Gemütlichkeit und Harmonie schafft. Der englische Einrichtungsstil hat dabei jedoch nur wenige direkte Vorgaben und ist vielmehr eine Kombination verschiedenster Einflüsse aus der englischen Vergangenheit. Wie auch Sie den britischen Stil in Ihre eigenen vier Wände bringen und was es bei der Umsetzung zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Englischer Einrichtungsstil – Materialien, Formen und Farben
Um ein erstes Gefühl dafür zu bekommen, worauf es beim englischen Einrichtungsstil wirklich ankommt, sollte man zunächst einen Blick auf die Materialien, Formen und Farben werfen. Diese spielen eine übergeordnete Rolle, da sie einen großen Teil zur Schaffung der typisch englischen Atmosphäre beisteuern.
Diese Farben sind ein Muss für den englischen Look
Der englische Einrichtungsstil soll insbesondere Ruhe, Gemütlichkeit und Wohlbefinden ausstrahlen. Umso wichtiger ist es, dass warme und gleichzeitig aussagekräftige Farben gewählt werden. In Kombination kommen die folgenden Nuancen besonders gut zur Geltung:
- Rot/ Orange
- Braun
- Grün
- Blau
- Gold
Obwohl die einzelnen Farben unterschiedlicher nicht sein könnten, harmonieren sie im britischen Wohnstil besonders gut miteinander. So kann ein Sessel mit Blumenprint in den Farben Rot, Braun und Grün vor einer braunen bzw. dunklen Wand richtig zur Geltung kommen. Doch auch umgekehrt macht sich die Einrichtung gut. Stühle in einem dunklen Holzton können vor bunten und gemusterten Tapeten zum echten Hingucker werden. Möchte man die Farben entsprechend danach ausrichten, kann man sich gerne den Satz „Mut zur Farbe!“ zu Herzen nehmen.
Welche Muster sind typisch englisch?
So breitgefächert wie die Farbpalette, ist auch die Auswahl der Muster, die zur Verfügung stehen. Auch hier ist der englischer Einrichtungsstil an keine direkten Vorgaben gebunden. Feine Blumenmuster, ein opulenter Barock-Stil oder aber Blumenranken und Karo-Muster – sie alle tragen zum Gesamtbild bei. So macht sich ein großer Teppich mit Barock-Muster in warmen Rottönen hervorragend unter einem gemütlichen Sofa mit dezenten Blumenranken. Wer nur punktuell einige Akzente setzen möchte, kann die Wandfarbe und den Sofabezug eher schlicht halten und durch einzelne Einrichtungsgegenstände wie beispielsweise Kissen mit Blumenmuster Akzente setzen.
Holz, Leder, Stein – die Materialien für den britischen Stil
Der englische Einrichtungsstil ähnelt in einigen Punkten dem Landhausstil, sodass Materialien wie beispielsweise Holz eine wichtige Rolle spielen. So findet sich Holz unter anderem bei den Sitzmöbeln, aber auch bei Tischen oder sogar an Wänden wieder. Eine mit Holz verkleidete Wand versprüht nicht nur Gemütlichkeit, sondern verleiht dem Wohnraum etwas Ursprüngliches. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass vorzugweise ein dunkles Holz gewählt wird. Die folgenden Holzarten eignen sich ideal:
- Eiche
- Walnuss
- Rotes Holz
Neben Holz eignen sich jedoch auch Materialien wie Leder oder Stein, um englisches Flair in die eigenen vier Wände zu bringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Materialien für Möbel, für die Decke, den Boden, die Wände oder aber für Dekoelemente eingesetzt werden. Sowohl Holz als auch Leder und Stein gehören zu den stets verfügbaren Rohstoffen, weshalb auch die aktuellen Wohntrends 2021 zeigen, dass diese Materialien zeitlose Klassiker sind.
Ein Sofa in Lederoptik wirkt besonders dann gut, wenn es in einem dunklen Rot daherkommt und mit einer dunklen Holz- oder Steinverkleidung für die Wand kombiniert wird.
Geschwungene Formen für englische Möbel- und Dekoelemente
Der britische Stil ist für seine weichen und geschwungenen Möbelstücke bekannt. Eckige Tische, starre Sessel oder eine durchgeplante Dekoration sind hier Fehl am Platz. Abgerundete Sessel wie unter anderem ein Ohrensessel stehen hier ganz oben auf der Liste. Runde oder ovale Tische ergänzen den Sitzbereich zusätzlich. Da Möbel alleine jedoch nicht ausreichen, ist auch die passende Dekoration wichtig. Die folgenden Elemente lassen sich hervorragend in den englischen Einrichtungsstil integrieren:
- Unterschiedliche Kerzen in verschiedenen Farben und Größen
- Zahlreiche Bücher (gerne auch ältere Bücher mit kunstvollem Ledereinband)
- Kleine und große Pflanzen in einem Topf aus z.B. Holz oder Stein
- Wolldecken und dekorative Kissen
- Alte Vasen, antike Bilderrahmen oder Plattenspieler
Must-Haves für den englischen Einrichtungsstil
Es gibt einige Möbelstücke, die bei der Umsetzung keinesfalls fehlen dürfen. Durch ausgewählte Stühle, Sessel, Schränke und Lampen wird der englische Einrichtungsstil erst zu dem, was er ist. Die folgenden Kategorien zeigen, wie Sie die einzelnen Objekte richtig einsetzen.
- Chesterfield-Sofa
Ein Chesterfield Sofa ist dabei regelrecht der Inbegriff des englischen Stils. Auch hier wurde wieder auf das beliebte Material Leder zurückgegriffen, das durch versetzte Knöpfe und eine abgerundete Armlehne ergänzt wird. Schon im 18. Jahrhundert wurde das Chesterfield Sofa vom Adel in Auftrag gegeben und ist seitdem nicht mehr wegzudenken. - Ohrensessel
Da mit Formen und Farben durchaus gespielt werden darf, kann auch ein Ohrensessel das gewisse Extra bringen. Der Sessel darf gerne geschwungen und mit auffälligen Mustern bestückt sein. Mit ebenfalls gemusterten Kissen ist man dem britischen Stil ein großes Stück näher. Der Ohrensessel eignet sich unter anderem als zusätzliche Sitzgelegenheit neben einem Chesterfield Sofa, oder aber für eine separate Sitzecke zum Lesen.
- Beistelltische
Beistelltische sind natürlich die obligatorischen Begleiter von Ohrensessel und Chesterfield-Sofa. Auch wenn ein ovaler Beistelltisch als Begleitung richtig harmonisch wirkt, sind dunkle rechteckige Sofatische jederzeit erlaubt. Dabei dürfen sogar moderne Materialien wie Glas einfließen, denn die Kombination aus Alt und Neu sorgt für einen aufregenden Stilmix.
Ein Kamin für die richtige Atmosphäre
Nichts versprüht mehr Gemütlichkeit als ein echter Kamin, der am Abend Wärme und Geborgenheit spendet. Wer bereits einen Besuch in England hinter sich hat, der hat die zahlreichen Kaminöfen in den verschiedenen Unterkünften und Bed & Breakfasts bereits bemerkt. Ein echter Kamin lässt sich nicht so einfach herzaubern, doch bieten Kaminkonsolen einen dekorativen Ersatz. Wird ein eher rustikaler Stil angestrebt, kann eine dunkle Kaminkonsole mit daneben aufgestapelten, dekorativen Holzscheiten ein echter Eye-Catcher werden. Alternativ kann das Holz in einem großen Korb aus Rattan Platz finden, in dem weiteres Zubehör zum Befeuern gelagert wird oder es können einfach Kerzen aufgestellt werden.
Welche Besonderheiten gibt es im britischen Stil?
Obwohl das englische Mobiliar viele Farben, Muster und Formen hergibt, hat eine gewisse „Symmetrie“ stets oberste Priorität. Auch wenn Blumenranken, kombiniert mit dunklem Holz, roten Samtbezügen und barocken Teppichen zunächst unruhig erscheinen, zieht sich stets ein roter Faden durch die Einrichtung. So werden Sitzmöbel oft symmetrisch zueinander gestellt und Kissen sowie Decken fein säuberlich aneinandergereiht. Hierdurch entsteht eine Ruhe, die, trotz unterschiedlicher Muster, beibehalten wird und den englischen Wohnstil ausmacht.
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